Song of Tchaikovsky - None but the lonely heart || drums & percussion, 09/10 2008

drums & percussion, September/Oktober 2008
https://drumsundpercussion.de

Noch einmal - nach Peter Beets mit Chopin - meets Jazz heute abend Klassik im Alten Pfandhaus ... und dieses Mal mit Tchaikovsky. Aber Jean-Paul Brodbeck (klingt fast wie ‚Brubeck’) hat wesentlich mehr drauf. "Brodbecks Kompositionen gefallen ungemein, seine solistischen Beiträge glänzen mit herausragender Qualität", schrieb die Mittelland Zeitung. Was nicht mit Gefälligkeit verwechselt werden sollte. Der Schweizer Pianist verbindet in seinem Projekt mit Fabian Gisler am Bass und Emanuele Maniscalco am Schlagzeug Lyrik mit Groove - und sieht dabei noch verdammt gut aus. Gäbe es noch Mädchengymnasien, sie würden Klassenfahrten organisieren.

Jean Paul Brodbeck - Song of Tchaikovsky || Innside live magazin, 09/2008

Innside live magazin, September 2008

Technisch sehr ausgefeilt bewegen sich die Arrangements der Tschaikowsky Themen im Bereich des ruhigen Piano-Jazz. Und obwohl man argwöhnen möchte, dass der russische Komponist kaum in unsere Zeit transferierbar ist, so stellt Brodbeck eine überaus beachtenswerte CD vor, auf der dies in Zusammenarbeit mit den Herren Gisler und Rohrer in einer Leichtigkeit gelingt, die ihresgleichen sucht. Wer auf anspruchsvolle Entspannung Wert legt, wird hier eine niveauvolle Variante finden, die selbst eingefleischten Klassikfans locker überzeugen dürfte.

Jean-Paul Brodbeck: Song of Tchaikovsky - None But The Lonely Heart || Concerto, 08/09 2008

Concerto, August/September 2008
http://www.concerto.at

Gewiss, es sind die wenig bekannten Lieder des Komponisten, über die der 34-jährige Schweizer Pianist (wie auch über den Adagio- Finalsatz aus der „Pathetique“) durchaus geschmackvoll sinniert, entrückt meditiert. Brodbeck weiß, wie er mit wenigen Tönen weite Spannungsbögen aufbaut, er versteht es, Klänge durch singenden, farbigen Anschlag mit Aussage aufzuladen. Improvisation wird da oft zur Variation der transkribierten Akkordfolgen, ein musikalischer Minimalismus, der sich etwa in „ The Jealous Tears“ und „Why?“ trefflich mit der hochklassigen, Breakbeat-infiziert treibenden und doch kammerjazzkompatiblen Besenarbeit von Samuel Rohrer reibt, während Bassist Fabian Gisler zwischen jenen kontrapunktischen Ebenen vermittelt.

von Andreas Felber