Jean-Paul Brodbeck: Song of Tchaikovsky - None But The Lonely Heart || Concerto, 08/09 2008

Concerto, August/September 2008
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Gewiss, es sind die wenig bekannten Lieder des Komponisten, über die der 34-jährige Schweizer Pianist (wie auch über den Adagio- Finalsatz aus der „Pathetique“) durchaus geschmackvoll sinniert, entrückt meditiert. Brodbeck weiß, wie er mit wenigen Tönen weite Spannungsbögen aufbaut, er versteht es, Klänge durch singenden, farbigen Anschlag mit Aussage aufzuladen. Improvisation wird da oft zur Variation der transkribierten Akkordfolgen, ein musikalischer Minimalismus, der sich etwa in „ The Jealous Tears“ und „Why?“ trefflich mit der hochklassigen, Breakbeat-infiziert treibenden und doch kammerjazzkompatiblen Besenarbeit von Samuel Rohrer reibt, während Bassist Fabian Gisler zwischen jenen kontrapunktischen Ebenen vermittelt.

von Andreas Felber